Mit diesen 6 Regeln formulieren Sie Ihre Ziele erfolgreich


von Prof. (DHfPG) Dr. Thomas Wessinghage


 

BITTE NICHT WEITERLESEN - BITTE NICHT WEITERLESEN

Wie? Sie lesen trotzdem weiter? Natürlich, denn Ihr Gehirn kennt keine Negation! Formulieren Sie alle Ihre Ziele und Wünsche positiv! Vermeiden Sie NEIN, NICHT oder KEIN! Damit steigern Sie die Chancen, dass Sie Ihr Ziel auch motiviert erreichen.

 

Regel 1: Formulieren Sie Ihr Ziel realistisch

Vermeiden Sie die Wörter „nie mehr/wieder" und „immer", denn sie setzen die Ziellatte zu hoch und machen Ihr Ziel unerreichbar. Beispiel: „Ich esse nie wieder Schokolade!", „Ich gehe montags abends immer walken!" oder „Ich setze mich nie wieder unter Druck!"

Es ist doch ganz menschlich, dass Sie ab und zu in die früheren Verhaltensmuster verfallen. Bei dem ersten negativen Ausreißer wären Sie bei dieser Formulierung von sich selbst zu enttäuscht. Langfristig laufen Sie damit Gefahr, dass Sie sich für einen aussichtslosen Fall in dieser Angelegenheit halten und sich nicht weiter um Veränderungen bemühen.

 

Regel 2: Verneinungen vermeiden - positiv formulieren

Ziele, die eine Verneinung enthalten (z. B. mit den Worten „nein", „nicht" oder „kein(e)"), sind für unser Gehirn völlig ungeeignet! Wir können uns einfach keine Verneinung vorstellen. Ein bekanntes Beispiel: „Stellen Sie sich jetzt keinen blauen Eisbären vor!" Natürlich stellen Sie sich im ersten Moment genau diesen vor und machen sich erst dann auf die Suche nach einer Alternative.

Das gilt auch beispielsweise für „Ich will nicht mehr so viel Chips abends auf der Couch essen!" Vor Ihrem geistigen Auge stellen Sie es sich sofort vor und bekommen im schlimmsten Fall sofort Lust darauf. Ersparen Sie sich diesen mühsamen Umweg: Formulieren Sie Ihre Wünsche und Ziele positiv, dann sind Sie schneller handlungsfähig und motivierter!

 

Regel 3: Sie sollten Ihr Ziel selbst kontrollieren können

Sie haben nur wenig Einfluss darauf, was Ihr Gegenüber - z. B. Ihr Chef oder Ihr/Ihr Partner/in - macht oder zu Ihnen sagt. Wenn Sie Ihr Ziel so formulieren: „Ich möchte, dass andere mich nicht so unter Druck setzen!", können Sie nur wenig selbst Einfluss nehmen. Beziehen Sie die Ziele auf sich selbst, damit Sie sie auch kontrollieren können.

 

Beispiele für gut formulierte Ziele

Ich möchte mich täglich mehr bewegen, um gesünder zu leben und in einem halben Jahr an einem 10-Kilometer-Lauf teilzunehmen.

Ich möchte täglich etwas tun, was mir Spaß macht und mich entspannt!

Ich möchte mir in der Situation XY oder bei der Bitte XY ein wenig Zeit lassen zu überlegen, ob es auch in meinem Interesse und für mich machbar ist, bevor ich JA sage.

 

Regel 4: Definieren Sie ganz konkret: Wie möchten Sie Ihr Ziel erreichen?

Nun haben Sie Ihr Ziel nach den Regeln eins bis drei gut formuliert, aber wie wollen Sie dieses erreichen? Was müssen Sie dafür denken, sagen oder tun? Legen Sie genau fest, wann und in welchen Situationen Sie für Ihr Ziel „üben" möchten. Was könnten Sie beispielsweise machen, um sich mehr zu bewegen?

Konkrete Umsetzung: „Ich gehe Montags- und Donnerstagsabends sowie Sonntagsmorgens je eine halbe Stunde walken. Zusätzlich möchte ich im Bürogebäude täglich morgens die Treppen zur dritte Etage hochsteigen und nachmittags wieder heruntergehen. Auch zwischendurch werde ich beim Etagenwechsel die Treppen nutzen."

 

Regel 5: Nutzen Sie Ihre bildliche Vorstellungsgabe

Stellen Sie sich die Umsetzung intensiv und detailliert bildlich vor, und enden Sie dabei mit dem positiven Ergebnis: z. B. dem Zieleinlauf beim 10-Kilometer- Lauf oder die neue engere Jeans, die Sie sich zur Belohnung kaufen.

 

Regel 6: Formulieren Sie: Was machen Sie bei Hindernissen?

Ihnen ist sicher klar: Sie müssen damit rechnen, dass Sie ab und zu mit Ihren Vorsätzen brechen - und das nicht nur wegen einer Krankheit! Legen Sie sich für solche Fälle eine Lösung parat: Vielleicht können Sie an dem Tag zu einem späteren Zeitpunkt Ihre Übung nachholen, oder aber Sie setzen am darauf folgenden Tag eine längere Übungszeit an. Stellen Sie sich so oft wie möglich vor, wie Sie sich eigentlich gerne verhalten hätten und wie das positive Ergebnis aussieht (Regel 4!).

 

Viel Erfolg bei der Umsetzung!